DEUTZWorld - Ausgabe 2 - 2018

25 24 DEUTZ WORLD 2 I 2018 QUALITÄT QUALITÄT ter verschiedenen Bedingungen auf seine Qualität. Zwar finden diese Prüfungen pro- phylaktisch statt, jedoch lassen sich nicht alle Schwachstellen vorhersehen. Damit Fehler nicht nochmals auftreten, geht es für die Mitarbeiter der Werkstofftechnik an die Ursachenforschung. Keine „cold cases“ bei DEUTZ „Wir sind die Forensiker von DEUTZ. Wir finden im Schadensfall die Ursache und sorgen damit im übertragenen Sinne da- für, dass kein Fall ungeklärt zu den Akten kommt“, so Ahlborn. Zu diesem Zweck kann das findige Team auf eine Datenbank zurückgreifen, in der eine schier unendliche Zahl an Datensätzen hinterlegt ist. Hier sind die Ursachen für alle für bereits untersuch- ten Schadensfälle aufgelistet und abrufbar und sogar rückwirkend digitalisiert. Der äl- teste verzeichnete Datensatz geht auf das Jahr 1913 zurück und bildet damit den Ur- sprung der umfangreichen Ermittlungsak- ten. „Wir führen Analysen im Kleinen durch, um daraus Vorhersagen im Großen treffen zu können“, so Ahlborn weiter. Wie klein, zeigt sich bei einer genaueren Betrachtung der Prüfmethoden, die vom nm-Bereich (Atome, Wellen) bis über μm (Oberflächen und Wellen), mm (Proben und Belastung), cm (Bauteile/-gruppen und Schwingungen) hin zu dm (Gesamtmotor) reichen. Diese Untersuchungen der Mikrostrukturen wer- den mittels Atomemissionsspektrometrie, Rasterelektronenmikroskop (REM) und energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) sowie Infrarotspektroskopie durch- geführt. Damit aber nicht genug, denn im Bereich Gestaltfestigkeit werden außer- dem Bauteilprüfungen an sogenannten Resonanzprüfmaschinen durchgeführt. Die Prüfungen können für Zug- & Druck-, Torsi- ons-, Biege- und Umlaufbiegebelastungen durchgeführt werden, um die unterschied- lichen Einsatzbelastungen abzubilden. Mithilfe dieser vielseitigen Prüfverfahren konnten in 15 Jahren über 1000 Aufträge abgewickelt werden. Mit seinen Testverfahren deckt DEUTZ das komplette Feld der möglichen Unter- suchungen ab und stellt so sicher, dass nur die hochwertigsten Werkstoffe für den Einsatz bei DEUTZ verwendet werden. Das sichert die Qualität der Produkte nachhaltig und trägt gleichzeitig dazu bei, dass kon- ventionelle Technologien fortschrittlich wei- terentwickelt werden. dent daran, anhand von Werkstoffanalysen bis in den μm-Bereich, Werkstoffanalysen, mechanisch-/ technologischen sowie zer- störungsfreien Prüfungen Schadensfälle, Qualitäts- und Montageprobleme aufzuklä- ren und zu beheben. Auch die Warenein- gangsprüfung gehört zu ihren Aufgaben. Im Team für Gestaltfestigkeit widmen sich vier Ingenieure und drei Monteure Entwick- lungsaufgaben, Fertigungsumstellungen und -verlagerungen sowie ebenfalls Qualitäts- und Montageproblemen. „Wir arbeiten für die gesamte Prozess- kette“, erklärt Klaus Ahlborn, während er anhand des Querschnitts eines Kolbens erklärt, wie die bereichsübergreifende De- tektivarbeit aussieht. „Der Wareneingang erhält beispielsweise das Erstmuster für ein neues Produkt. Wir prüfen dieses un- D r. Ing. Klaus Ahlborn und sein Team aus dem Bereich Werkstofftechnik sind so etwas wie die Spürhunde von DEUTZ. Wann immer es darum geht, Werkstücke und Bauteile auf ihre werkstofftechnische Performance und Integrität hin zu überprüfen, sind die Spezialisten am Standort Köln-Porz ge- fragt. Sie untersuchen Mikrostruktur und Werkstoffeigenschaften an verschiedenen Stellen des Bauteils und analysieren die Ergebnisse ausgehend von Fertigungs- einflüssen und Betriebsbedingungen. Um den unterschiedlichen Anforderungen zu entsprechen, ist die Abteilung des Prüf- zentrums nochmals in die Teams Werk- stofftechnik und Gestaltfestigkeit unterteilt. In der Werkstofftechnik arbeiten acht Mit- arbeiter, zwei Auszubildende und ein Stu- Genauigkeit bis ins kleinste Detail – das ist die Basis für Qualitäts- sicherung. Diesem Maßstab hat sich auch DEUTZ verschrieben und setzt deshalb bei der Prüfung der verwendeten Materialien und Werkstoffe auf Untersuchungen, die bis aufs nm genau sind. Wir führen Analysen im Kleinen durch, um daraus Vorhersagen im Großen treffen zu können. Dr. Klaus Ahlborn (5.v.l.) und sein Team aus dem Bereich Werkstofftechnik bei DEUTZ Die Macht der Materie

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